84, Charing Cross Road von Helene Hanff

Helene Hanff wurde am 15. April 1916 in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Nach einem abgebrochenen Englischstudium an der University of Philadelphia schlug sie sich mit verschiedenen Jobs durch, darunter als Schreibkraft und Lektorin für Filmstudios. Ihr Traum, als Dramatikerin erfolgreich zu sein, blieb trotz eines Stipendiums der Theatre Guild unerfüllt. Sie verfasste über 20 Theaterstücke, von denen jedoch keines produziert wurde. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, schrieb sie Drehbücher für Fernsehserien und Kinderbücher. Hanffs Leidenschaft galt dem Lesen, und eine ganze Wand ihrer New Yorker Wohnung war mit Büchern gefüllt – viele davon stammten aus dem Antiquariat Marks & Co. in London. 1949 begann sie einen Briefwechsel mit dem Buchhändler Frank Doel, der dort arbeitete. Diese zunächst rein geschäftliche Korrespondenz entwickelte sich über zwei Jahrzehnte zu einer intensiven Brieffreundschaft. Die Briefe spiegelten Hanffs lebhaften, direkten und humorvollen Schreibstil wider, der im Kontrast zu der zurückhaltenden Art der britischen Buchhändler stand. 1970 wurden die gesammelten Briefe unter dem Titel "84, Charing Cross Road" veröffentlicht und wurden unerwartet zu einem internationalen Bestseller. Der Erfolg des Buches ermöglichte es Hanff endlich, nach London zu reisen, ein Traum, den sie lange gehegt hatte. Ihre Eindrücke dieser Reise schilderte sie in ihrem Buch "Die Herzogin der Bloomsbury Street". Später schrieb sie auch "Briefe aus New York", eine Sammlung ihrer Beiträge für die BBC. Helene Hanff starb am 9. April 1997 in New York City im Alter von 80 Jahren an den Folgen von Diabetes. Sie hatte nie geheiratet. Ihre Bücher, insbesondere "84, Charing Cross Road", berühren bis heute Leser weltweit und zeugen von der Kraft der Worte und der Möglichkeit, über große Entfernungen hinweg tiefe Verbindungen zu knüpfen.