Auf der Zunge von Jennifer Clement

Jennifer Clement wurde 1960 in Greenwich, Connecticut, geboren und wuchs in Mexiko-Stadt auf. Diese bikulturelle Erfahrung prägt ihr Werk nachhaltig. Sie studierte Literaturwissenschaften und Anthropologie an der New York University und französische Literatur in Paris, bevor sie ihren Master of Arts an der University of Southern Maine abschloss. Schon früh engagierte sie sich für die Freiheit der Meinungsäußerung und Menschenrechte, was später zu ihrer Präsidentschaft bei PEN International führte. Clements literarische Karriere begann mit Lyrikveröffentlichungen. Bekanntheit erlangte sie mit ihrer Biografie "Widow Basquiat" (2000), die das Leben von Suzanne Mallouk, der Partnerin des Künstlers Jean-Michel Basquiat, schildert und einen Einblick in die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre bietet. Es folgten Romane wie "A True Story Based on Lies" (2001) und "The Poison that Fascinates" (2008). Über zehn Jahre Recherchearbeit flossen in ihren Roman "Prayers for the Stolen" (2014) ein, der das Thema des Menschenhandels mit Mädchen in Mexiko beleuchtet und international große Anerkennung fand. Sie führte hunderte Interviews mit Betroffenen und schuf daraus ein eindrückliches Bild der Gewalt und Ausbeutung. Mit "Gun Love" (2018) setzte sie sich mit den Auswirkungen von Waffengewalt auseinander. Ihre Memoiren "The Promised Party" (2024) bieten Einblicke in ihr eigenes Leben und die Begegnung mit Persönlichkeiten der Kunstwelt. Clements Werke wurden in über 35 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Ihr Engagement für Menschenrechte, insbesondere als Präsidentin von PEN International (2015-2021), unterstreicht ihre gesellschaftliche Verantwortung. Dort setzte sie sich für die Meinungsfreiheit verfolgter Schriftsteller ein und initiierte wichtige Manifeste, wie das PEN International Women's Manifesto und The Democracy of the Imagination Manifesto. Clement lebt in Mexiko-Stadt und setzt ihre literarische Arbeit fort.